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Mascha Kaléko

Ein literarisch-musikalisches Programm
mit Elke Twiesselmann und
Wilma Heuken.

Mascha Kaléko (1907-1975) war das schreibende Fräuleinwunder der dreißiger Jahre, Alltagspoetin, charmant, kess, melancholisch. Man nannte sie die Schwester von Tucholsky, verglich sie mit Ringelnatz und Heine. Ein paar Jahre war sie der Liebling der Berliner, doch der Erfolg kam zur falschen Zeit. Der Fall Mascha Kaléko ist einer von denen, in denen das Leben viel verspricht jedoch verdammt wenig hält. Eine Geschichte von Euphorie, Heimweh und zum Glück auch von grundloser Heiterkeit.

Die Projektmitglieder

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Akkordeon & Gesang

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spielt und singt einfühlsame Eigenkompositionen, denen Gedichte von Mascha Kaléko unterlegt sind, mitreißende jiddische Stücke und leidenschaftliche Chansons aus aller Welt

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Schauspielerin (Schauspielhaus Stuttgart) 

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liest und rezitiert Lyrik von Mascha Kaléko

Presse

Südkurier - Sabine von Bellersheim

Lesung mit Musik zu Mascha Kaléko in der Stadtbücherei Tettnang
 

Lyrisch-musikalische Leckerbissen

 

Musikalisch-literarisch-feminines Programm in der Tettnanger Bücherei mit Mascha Kaléko als Literatur-Quelle. Niemand wird klar entscheiden mögen, ob sich nun das Ensemble Three Times a Lady um eine vierte Dame, Elke Twiesselmann nämlich, aufgestockt hat. Oder ob die Schauspielerin dieses weibliche Powertrio als adäquaten Partner für ihre Lesung erwählte. Denn die musikalischen Darbietungen am Donnerstag Abend waren ebenso hinreißend wie die Rezitation der Kaléko-Texte.

 

Wird die Stadtbücherei demnächst ihre Bücher hinauswerfen müssen? Der Zuspruch war so gewaltig, dass das Publikum auch noch die Treppenstufen besetzte. Die Autorin des Abends war Mascha Kaléko (1907-1975), eine galizische Jüdin. Sie schrieb Lyrik, die den Alltag aufs Korn nimmt, die Schwächeleien der menschlichen Gattung, sei sie weiblich oder männlich, Liebe und Frust - das ganze Leben eben. Elke Twiesselmann, Schauspielerin am Staatstheater Stuttgart, erweckte die Verse zum Leben, auswendig rezitierend. Die Spickzettel dienten ihr lediglich zur Orientierung. So nobel und damenhaft sie wirkte, so locker, zynisch oder lustvoll bot sie die erstaunlichen Texte dar. Die hier festgehaltenen Eindrücke und Erkenntnisse zeigten, wie wenig sich bei allem technischen Fortschritt die Menschen verändern. Aufhorchen ließ, wie trefflich sie die Worte des Heizers aus Altona wiedergab - in perfektem Missingsch! Kein Wunder, stammt sie doch selbst aus Hamburg. Wortwitz und Anspielungen kondensiert in treffende Reime, so kann Kaléko sich durchaus mit Ringelnatz, Morgenstern oder gar Tucholsky messen.

 

Mit einem türkischen (!) Walzer eröffnete die "Weiber-Combo" aus Stuttgart mit Verve den Abend. Die Ladies mussten sich beileibe nicht warm spielen. Der erste Ton zeigte bereits ihr allgegenwärtiges Feuer. Bemerkenswert, wie souverän sie den recht unterschiedlichen Stücken je gerecht wurden. Waren sie einmal drei gleichberechtigte Solistinnen, die sich in guter Jazz-Tradition abwechselten, so wurde Wilma Heuken, die während des Gesangs auch weiterhin Akkordeon spielte, zum naiven Mädchen, zur frivolen Diseuse oder gar dadaistisch-experimentalen Vokalistin. (...)

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